Nova Scotia

Nova Scotia - Juni/ Juli 2018


gefahrene km in Nova Scotia: 2.302

HALIFAX

Durchsage Frankfurt Flughafen: Das Flugzeug startet mit einer halben Stunde Verspätung, weil ein Computerteil defekt ist. Nach einer halben Stunde die nächste Durchsage: Nochmals eine halbe Stunde Verspätung. Dann kommt die Nachricht, dass das neue Teil nicht eingebaut werden kann, es passt nicht. Anderes Flugzeug, anderes Gate.

Letztlich starteten wir mit 3 Stunden Verspätung und kamen mit 2 Stunden Verspätung in Halifax an. Wir nahmen unseren Mietwagen in Empfang und fuhren zu unsrem Hotel Commons Inn. Um 24.00 Uhr Ortszeit sind wir endlich im Hotelzimmer, nach MEZ ist es bereits 5.00 Uhr morgens und so fühlen wir uns auch. 

Trotz allem sind wir früh auf den Beinen, denn das Schiff hat gestern pünktlich angelegt und wir hoffen, dass wir heute unser Wohnmobil in Empfang nehmen können. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Es ist sonnig und warm. 
Der Spediteur ist leider in Dartmouth, aber wir haben ja den Mietwagen, so dass es kein Problem ist, dort hin zu kommen. Alles läuft schnell und reibungslos ab, so dass wir nach 15 Minuten fertig sind und wieder zurück nach Halifax fahren. Hier müssen wir zum Zoll. Wieder geht alles ganz schnell: Ein paar Fragen beantworten und schon ist alles erledigt. Weiter geht es zum Hafen und wir sehen unser Auto schon bei der Anfahrt zum Hafengelände dort stehen. 
Ein netter und gut gelaunter Herr gibt uns Anweisung und wir (wir dürfen beide mit rein) werden zum Wohnmobil gefahren. Nach der Begutachtung erhalten wir den Schlüssel und auf geht es. Allerdings erst einmal nur bis auf den Parkplatz, da wir den Mietwagen noch loswerden müssen. Wir wollen nicht mit beiden Wagen nach Halifax reinfahren, zumal ich den Mietwagen gar nicht fahren darf. Ein 2. Fahrer wäre direkt teurer gewesen. Also bringen wir den Mietwagen zur Abgabestation ins Zentrum und fahren mit dem Taxi zurück zum Hafen. 
Jetzt kann es losgehen!
Da der Wagen mit relativ leerem Tank in Hamburg abgegeben werden muss, brauchen wir also eine Tankstelle. Anschließend fahren wir zum Walmart, um unseren Kühlschrank aufzufüllen und Kartuschen für unseren kleinen Gaskocher/-Grill zu kaufen. Jetzt fehlt noch die Befüllung des Wassertanks. Wir beschließen, für die erste Nacht einen Campingplatz anzufahren und landen auf eine KOA-Campground in Lower Sackville. Die Küche bleibt heute kalt, es gibt Brot und Käse.

Peggy's Cove

Wir sind sehr früh wach, wahrscheinlich haben wir noch die MEZ verinnerlicht. 😊 In aller Ruhe beginnen wir den Tag. Ein bisschen wird noch im Wagen umgeräumt und weggepackt und das Geld an verschiedenen Stellen im Auto versteckt. 
In der Rezeption kann ich eine Straßenkarte von Nova Scotia abstauben und wir können unser erstes Ziel anfahren: Peggy’s Cove. Vielleicht war es vor vielen Jahren einmal ein verträumtes Fischerdorf, heute ist es ein mit Touristen, die eigens mit Bussen hierher gebracht werden, überlaufener Ort. Auf dem Parkplatz im Ort steht ein Expeditionsmobil mit deutschem Nummernschild. Die Insassen befinden sich im Auto sind aber mit irgendwas beschäftigt, so dass wir erst einmal nicht stören wollen. Als wir unsere Runde durch den Ort gedreht haben, sind sie verschwunden. 
Im Vorbeifahren hatte ich kurz vor Peggy’s Cove eine Gedenkstätte gesehen, die wir jetzt auf dem Rückweg ansteuern. Auf dem Parkplatz werden wir – ich weiß nicht zum wievielten Mal – auf unser Fahrzeug angesprochen und müssen Auskunft geben. (Wenn das so weitergeht, wird aus dem Jahr, das wir eingeplant haben ganz schnell zwei Jahre) 😊 An die Familie: Das war ein Scherz! 
Die Gedenkstätte gilt einem Flugzeugunglück, dass sich 1998 hier ereignet hat. Die Maschine der Swiss Air, Flug 111 stürzte hier ab und es gab über 200 Tote.
Chester

Wir fahren, die Schnellstraße meidend, auf der Lighthouse Route an der Küste entlang und landen in Chester, einem kleinen Ort mit einem Jachthafen und netten Holzhäusern. Wir genehmigen uns einen Kaffee und ein Stück Kuchen und bummeln durch den Ort. Außerdem besorgen wir einen Zusatz für den Diesel, um die Schmiereigenschaft zu verbessern.
Mahone Bay

Weiter über die Lighthouse Route kommt man nach Mahone Bay und wird gleich am Ortseingang von 3 Kirchen in Empfang genommen. Auch dieser Ort bezaubert mit seinen Holzhäusern. Wir würden hier auf dem Parkplatz stehen bleiben, aber ein „No Overnight parking“ hindert uns daran. 
Luneburg

Wir bleiben weiter auf der Küstenstraße und finden bei Luneburg einen Parkplatz, auf dem wir übernachten. Nach dem Abendessen schauen wir uns den Ort an. An der Promenade werden Kutschfahrten angeboten, also wohl sehr touristisch angehaucht. 😊 Ein Fishermens memorial gibt es, wo unzählige Namen im wahrsten Sinne des Wortes in Stein gemeißelt sind. Sehr oft gibt es einen Nachnamen gleich 3x. Das einzige tröstliche bei der Betrachtung des Denkmals ist, dass im Laufe der Jahre und Jahrzehnte dank der Technik immer weniger Fischer auf dem Meer blieben. 

Der Stadtkern von Lunenburg mit seinen alten Kapitänsvillen – gehört seit 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Lunenburg ist bekannt für seine Schiffswerften. Im Hafen liegt der Schoner Bluenose II. Außerdem wurde hier die Bounty für den Film Meuterei auf der Bounty gebaut.
Die Nacht wäre sehr ruhig gewesen, wenn nicht Sturm aufgekommen wäre, der für einen beachtlichen Lärmpegel sorgte. Gegen Morgen setzt auch noch heftiger Regen ein, so dass an schlafen nicht mehr zu denken ist. Draußen ist alles grau, ein Horizont ist nicht mehr auszumachen. 
Nach dem Frühstück hört es auf zu regnen und der Sturm ist auch abgezogen. Wir machen uns auf den Weg immer entlang der Lighthouse Route. Gegen 10.00 Uhr kommt sogar die Sonne raus. Unterwegs verpassen wir eine Abzweigung und landen in 

Port Medway

wir halten nur kurz an dem nett angelegten Fähranleger.
Nach kurzer Verschnaufpause machen wir uns auf den richtigen Weg und erreichen

Catherines River Beach

N 43°50’19.39“ W 64°51’25.2“. Das Gebiet gehört zum Kejimkujik Nationalpark Seaside. Hier gibt es einen schönen Wanderweg, den wir ausprobieren möchten. Nur das Schild.....
....lässt etwas Unruhe aufkommen. Man soll Geräusche machen, falls Bären in der Nähe sein könnten, also betreiben wir Smaltalk. Und selbst mein eher wortkarger Göttergatte beteiligt sich. 😊 (Er ist wohl auch beunruhigt). 
Wir treffen einige andere Besucher des Parks aber keine Bären. Gut so! Am Ende des Wanderweges erreichen wir das Meer, wo sich auf den Felsen in den Sommermonaten Seals aufhalten sollen. Und wir haben Glück! 
Der fette braune Punkt in der Mitte auf dem Felsen ist es :-)
An einem Aussichtspunkt haben nette Menschen 2 Stühle aufgestellt, so dass wir hier ein paar Minuten verweilen und den Ausblick genießen. Aber wir wollen noch weiter. Über schmale Trampelpfade (der reguläre Weg ist im Moment gesperrt) und Klettern über Felsen (gut dass wir festes Schuhwerk anhaben) erreichen wir (fast) eine Traumbucht mit weißem Sand und türkisem Wasser. Hier ist uns auch der Weg durch Schilder versperrt, weil gerade Vögel brüten. Zumindest können wir die Bucht aus der Ferne bewundern und baden wollten wir ja ohnehin nicht. 

          


Und manchmal baut die Natur eine Badewanne...


Der Spaziergang durch die Natur hat gut getan und wir würden am liebsten hier auf dem Parkplatz -weitab von allem Lärm- bleiben. Aber da sind wieder diese Schilder…

Wir suchen über die App iOverlander einen Stellplatz und werden fündig in Port Mouton an einem Fischereihafen. Ab und zu kommt ein Fischer zu seinem Boot, aber es interessiert keinen, dass wir hier stehen.
Die Nacht war absolut ruhig und wir haben super geschlafen. Der Himmel ist blau und wir sind voller Tatendrang. Wir fahren nach

Shelburne, 

das eine nette Promenade zu bieten hat. Ansonsten ist der Ort eher nichtssagend. An der Promenade beobachten wir einen Vater mit seinem Sohn, die hier ins Wasser springen. Der Sohn fragt uns, ob wir aus Deutschland kommen. Er selbst hat hier 5 Jahre lang eine deutsche Schule besucht und war auch schon in Deutschland. Das alles erzählt er uns in gutem Deutsch. Als wir noch mit ihm sprechen fragt jemand hinter uns: „Und von wo kommt ihr?“ Wir lernen Steffi und Mike kennen, ein sympatisches Paar, dass hier Urlaub macht und uns einlädt, sie in Yarmouth zu besuchen. Mike ist begeistert von unserem Auto und möchte es gerne kaufen. 😊 Sorry Mike, no way! Steffi schreibt mir noch den Namen von einem Campground auf, der in Yarmouth liegt.
Wir fahren zum Cape Sable und umrunden es mit dem Wohnmobil, bevor wir uns auf den Weg zum Cape Forchu machen. 
Unterwegs kaufen wir noch Ausrüstung für die kommenden Nationalparks: Pfefferspray. Der Verkäufer spricht uns auch in Deutsch an. Er ist Schweizer, den es hierher verschlagen hat. Er meint, er habe noch nie Pfefferspray gebraucht, aber es ist besser, es zu haben und nicht zu brauchen, als es zu brauchen und nicht zu haben. Sehr richtig!
Auf dem Parkplatz werden wir schon wieder auf das Fahrzeug angesprochen. Da hängen wir wohl jetzt in einer Endlosschleife😊

Yarmouth

Es ist spät geworden und wir beschließen, einen Campingplatz aufzusuchen und Cape Forchu auf morgen zu verschieben. Der Campingplatz, den Steffi empfohlen hat, ist leider voll belegt. Morgen ist Canada Day, ein Feiertag. Und da er auf einen Sonntag fällt, ist dafür am Montag frei. Die Methode finde ich gut 😊 Durch das lange Wochenende sind die Campingplätze aber eben belegt. Wir fragen an der nächsten Tankstelle nach einem Campingplatz und der Tankwart ist sehr hilfsbereit. Er zeigt mir auf der Karte, wohin wir müssen und ruft sogar bei dem Platz an, ob etwas frei ist. Wir können kommen. Es sind nur 10km und wir werden dort auch schon vom Platzwart erwartet.
Abends findet auf dem Platz ein Feuerwerk statt und wir werden von allen Seiten aufgefordert, zu kommen, was wir natürlich auch tun.
Toller Platz mit schöner Aussicht, tierischem Besuch und eigenem "Nessi".
Canada Day – alles ist auf den Beinen und trifft sich, um zusammen zu feiern. Wir fahren zum 

Cape Forchu 

Am Leuchtturm sind nette Spazierwege (Leif Ericson Trail) angelegt, auf denen man bis an die Spitze des Capes kommt. 
Zurück in Yarmouth treffen wir uns noch einmal mit Steffi und Mike, mit denen wir dort verabredet sind. Wir verbringen eine nette unterhaltsame Stunde zusammen.

Uns zieht es weiter und auf unserer Strecke machen wir einen kurzen Abstecher nach 

Church Point

wo die größte Holzkirche in Nordamerika steht. Sie ist auch wirklich imposant.

Unser nächster Stopp ist in 

Annapolis Royal

Die St. Georg Street mit ihren Holzhäusern ist heute sehr belebt, denn auch hier findet später ein Musikevent statt. Wir gehen über den Boardwalk am Wasser entlang zu Fort Anne. Dort ist heute im Museum freier Eintritt. Den Rest des Forts kann man ohnehin frei besichtigen. 
Ein Gezeitenwerk kann man auch besichtigen, was wir aber irgendwie verpennen. 

Wir fahren weiter bis Hampton und finden einen schönen, ruhigen Stellplatz mit Blick aufs Meer. Abends kommt ab und zu ein Auto und die Leute setzen sich in die Bucht und warten auf den Sonnenuntergang. Irgendwann sind alle mit ihren Autos wieder verschwunden und wir gehen zu Bett. Kaum liegen wir, kommt noch ein Auto und wir werden laut mit Musik beschallt. Nach einiger Zeit steigt der Mann wieder in sein Fahrzeug und fährt ab. Zumindest war die Musik ganz nett. 😊
Wir fahren zum 

Cape Split 

Hier ist eine große Bucht „Minas Basin“. Das Wasser muss am Cape Split durch einen Engpass, wodurch der Wasserstand um bis zu 16m ansteigt. Fast am Ende von Cape Split gibt es einen großen Parkplatz, den wir ansteuern. 

Nun geht es nur noch per Pedes weiter. Ein 8km (oneway) langer Trail führt bis ganz an die Spitze. Für durchtrainierte Leute sicher kein Problem, aber ich war nach der ersten halben Stunde fast so weit, umzudrehen. Gut, wir haben durchgehalten und es hat sich gelohnt. Der Blick vom Cape ist fantastisch. Eine halbe Stunde Pause, dann machen wir uns auf den Rückweg. 

An einem unbefestigten Aussichtspunkt machen wir noch ein paar Aufnahmen - mit sicherem Abstand zum Abgrund. Als wir wieder gehen, kommt uns ein junger Mann entgegen, der forsch auf den Abgrund zugeht. Wir hören hinter uns ein Ausrutschen und einen Aufschrei und fahren erschrocken herum. Ich weiß nicht, wie viele Schutzengel tätig waren - er ist nach hinten auf seinen Allerwertesten gefallen. Am liebsten würde ich ihm noch genau in diesen treten, denn uns ist fast das Blut in den Adern gefroren. 

Noch einmal 8km – wir sind doch froh, als das Wohnmobil im Blickfeld auftaucht.

Der Trail ist der Mühe wert. Unabdingbar: Festes Schuhwerk, Mückenspray, Wasser. Nach Regen würde ich den Weg nicht empfehlen.
Für heute reicht es und es ist auch spät genug, sich nach einem Platz für die Nacht umzusehen. Wir werden fündig an einem Stausee „Lumsden Pond“ in der Nähe von Newtonville, der hier als Badesee genutzt wird.
Wolfville

Der hübsche Ort Wolfville hat es uns angetan. Viele kleine Parks (sogar mit Fahrrad-Servicestation), eine vorzeigbare Universität und natürlich die Aussicht auf die Bay of Fundy.
über den sehr schönen Marine Drive erreichen wir die

Martinique Beach

ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Eine riesige Bucht mit endlosem weißen Sandstrand. Die Kanadier trauen sich auch ins Wasser. Ich teste es nur mit den Füßen - es ist mir zu kalt. 
Weiter über den Marine Drive erreichen wir 

Murphy's Cove

wo wir uns einen Tag Auszeit genehmigen. Auszeit heißt: Reinhard versucht, den Wagen vernünftig in die Gänge zu kriegen. Unser rechter Tank macht Probleme. Das heißt, der Tank hat ja nichts anderes zu tun, außer ein Tank zu sein. Aber es kommt nicht genügend oder nicht immer Diesel im Motor an. Reinhard pustet die Leitungen durch.
Ich arbeite an der Website - also kein Faulenzen!

Kein Paradies ohne Schattenseiten: Wir zählen unsere Mückenstiche - Reinhard liegt im Moment knapp in Führung :-)

Wir lernen Marjorie und Ted kennen, der ausgezeichnet deutsch spricht. Die beiden sind mit dem Motorrad unterwegs.

Weiter geht es über den Marine Drive. Der Zustand der Straßen in dieser Gegend - sagen wir es einmal so: Würde ich hier wohnen, würde ich einen Handel für Reifen, Felgen und Stoßdämpfer eröffnen und dabei wahrscheinlich reich werden. 😊
Aber die Landschaft immer wieder schön.
Das hat ausgedient...
Wir machen auf unserem Weg einen kurzen Abstecher nach 

Port Bickerton

Wenn man sich Richtung Leuchtturm hält, erreicht man einen kleinen Park. Wir halten direkt an der Einfahrt auf einem Picknick-Platz und gehen den kurzen Trail zum Leuchtturm zu Fuß. Für den Leuchtturm lohnt es sich wirklich nicht hierher zu kommen. Aber es gibt ein paar angelegte Trails für die, die sich die Füße vertreten möchten. Möchten wir heute nicht. Der Park kostet ca. 1,95€ /Tag.

Wir fahren bis 

Canso 

und bleiben dort für die Nacht. Der Ort gibt nicht viel her, außer einem netten kleinen Spazierweg direkt am Fischereihafen. 
Es ist schon erstaunlich, was für ein Magnet unser Wohnmobil ist. Es kommt ein Auto, hält, der Fahrer betrachtet unser Wohnmobil, fährt wieder weg. Sagt vermutlich seinem Nachbarn Bescheid: Im Hafen steht ein "awesome vehicle". Nachbar kommt, hält, schaut. Und so geht es weiter, bis alle aus dem Ort hier waren. :-) Ab und zu wird auch ein Foto geschossen.
Aber wir stehen völlig unbehelligt und ruhig.

Da wir Cape Breton erreichen wollen, sind wir heute nur gefahren, unterbrochen von Einkäufen. Wir erstehen eine Sim-Card für’s Internet, die aber erst einmal nicht funktioniert.
Hinter 

Chetícamp 

und kurz vor dem Nationalpark suchen wir uns einen Stellplatz für die Nacht.
In einer Bucht werden wir fündig. Es ist absolut ruhig aber stürmisch.

Am Morgen halten wir kurz Smaltalk mit 2 erfolglosen Anglern. 
Wir fahren noch einmal in den Ort Chetícamp um zu tanken. Kurz darauf funktioniert auch die Kraftstoffversorgung aus dem linken Tank nicht mehr. Reinhard fahrt an den Straßenrand und wechselt die Filter.
Jetzt aber nichts wie auf in den 

Cape Breton Nationalpark

Wir erstehen am Visitor Center eine Karte für alle Parks in Kanada. Das wird sich auf jeden Fall für uns rechnen.
Der Carbot Trail, der hier durch den Nationalpark verläuft, ist traumhaft. Immer wieder halten wir an Aussichtspunkten und sind überwältigt. 
Der Park bietet außerdem 26 Hiking Trails von 0,5km bis 28km. Und von easy über moderate bis difficult und extreme. Wir entscheiden uns als erstes für den Corney Brook Wasserfall. Ein Weg von 6,5km. (Insgesamt). Am Ende des Weges wird man mit dem Ausblick auf den Wasserfall belohnt.
Zurück am Eingang des Parks, suchen wir dort den Campingplatz auf und faulenzen den Rest des Tages. 
Wir versuchen, die Sim-Karte zu aktivieren, aber es funktioniert nicht. Na toll, irgendwie funktioniert heute nichts so richtig.
Gegen Abend werden überall die Campfires angezündet, die einfach dazu gehören. Später werden alle wieder gelöscht und wir schlafen gut durchgeräuchert ein.

Es wird immer schwieriger, mit dem Wagen zu fahren. Die Aussetzer häufen sich und letztlich müssen wir anhalten. Nach einiger Suche wir Reinhard fündig: Die Pumpe ist verstopft. Er reinigt sie und jetzt läuft das Wohnmobil wieder tadellos.

Für heute haben wir uns den Skyline Trail ausgesucht, der insgesamt ca. 7km lang ist. Elche soll es hier geben und ein Kanadier zeigt uns ein Foto, das er eben erst gemacht hat – mit einem Elch darauf. Aber bis wir die Stelle erreichen ist der Elch natürlich längst verschwunden. Die Chance ist auch sehr gering, da der Trail sehr gut besucht ist. Außerdem soll es Bären, Adler, Coyoten und vor der Küste Wale geben. Nichts von alledem haben wir gesehen. 
Überhaupt hielt es sich mit den Tieren bisher in Grenzen. Jede Menge Streifenhörnchen und ein paar Rehe haben wir gesehen und auf der Straße ein paar tote Waschbären.
Wir haben noch nicht genug und suchen den kurzen (1,7km) Macintosh Brook Trail auf. Auch hier ist die Belohnung am Ende ein Wasserfall. 
Immer weiter auf dem Carbot Trail fahren wir durch die Cape Breton Highlands bis zur Ostküste. Dort suchen wir nochmals einen Campingplatz im Nationalpark auf. Sie sind schön und preiswert. 

Wir verlassen den Cape Breton Nationalpark und auch die Highlands und steuern 

Baddeck 

an. Ein kleiner netter Ort mit kleinen Schiffen...
...und großen Schiffen
Die Schiffe haben so kuriose Namen wie: „I did it“ oder „4wins“ oder auch „Just a toy“.

Bevor wir auch den Cabot Trail verlassen machen wir einen Abstecher nach 

St. Peters 

Der dortige Kanal und die Schleusen stammen aus der Mitte des 19. Jh. 
Ein Angler zieht eine Makrele nach der anderen heraus. Er wirft die Angel nur aus und gleich beißt ein Fisch, manchmal sogar gleich zwei Fische an. Sein Eimer ist bereits voll und er wirft die Fische neben den Eimer ins Gras oder verschenkt sie. Wir können auch welche haben, er bietet sogar an, sie für uns auszunehmen.  
Auf dem weiteren Weg halten wir noch einmal dort, wo wir die Sim-Karte für das Internet gekauft haben, weil wir sie nicht aktiviert bekommen. Der Verkäufer öffnet eine Internetseite an seinem Computer und holt sich dort jede Menge Daten, die er auf das Smartphone überträgt. Jetzt funktioniert es und wir sind nicht mehr auf WiFi angewiesen.

Außerdem kaufen wir vorsorglich 2 Dieselfilter, die vor die Pumpe gesetzt werden, damit diese nicht noch einmal verdrecken kann. 

Nun verlassen wir endgültig den Cabot Trail und suchen uns einen Stellplatz für die Nacht. 
Wir fahren nach 

Pictou

Die Schotten bezeichnen Pictou als Geburtsstätte Nova Scotias. 1773 landete hier das Segelschiff Hector mit 179 Menschen an Bord. Damit hat Hector eine ähnliche Bedeutung für Schotten, wie die Mayflower in Neuengland für Engländer. 
In Pictou lässt sich ein Replikat der Hector, ein Dreimaster besichtigen. Wir machen das und profitieren zum ersten Mal von unserem Alter. Seniorenpreis 😊 Das Schiff gibt guten Einblick in die Zustände der Überfahrt. Zwei nette junge Damen geben Erläuterungen und beantworten Fragen. 
Über die Straße mit dem netten Namen „Sunrise Drive“ fahren wir nach 

Tatamagouche

Hier wurde ein alter Bahnhof zum Foyer und Restaurant und die alten Eisenbahnwaggons in Hotelzimmer umgebaut. Wir finden sowohl die Idee als auch die Umsetzung sehr gelungen. Einer der Waggons ist ein Speisewagen, in dem wir einen Kaffee zu uns nehmen. 
Nun verlassen wir das wunderschöne, gepflegte Nova Scotia und fahren nach 

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