Alaska

Alaska - August /September 2018


Gefahrene km in Alaska 2.092. Gesamt: 16.119km

An der Grenze halten wir, steigen aus und sehen unseren Wagen von außen. Hatte Reinhard ihn nicht gestern erst gewaschen? 
Wieder wird die Uhr eine Stunde zurück gestellt. Mein Smartphone zeigt mir an, dass die Zeitdifferenz zu Deutschland jetzt 10 Stunden beträgt. Außerdem stellen wir unser Navi von km auf Meilen um, da es auch die gefahrene Geschwindigkeit in Meilen anzeigt und wir nicht dauernd rechnen müssen.

Die Grenzbeamten sind nett, ein paar Scherze werden gemacht, Fingerabdrücke genommen und wir werden fotografiert. Dann erhalten wir einen Elch-Stempel in den Reisepass und Aufenthaltsgenehmigung bis Februar 2019. Das Ganze dauerte gerade einmal 10 Minuten. 

Wir fahren bis 

Tok

einem kleinen Ort in Alaska, der am Alaska Highway liegt. 
In Tok kaufen wir im Supermarkt ein paar Kleinigkeiten und fragen, ob wir hinter dem Haus auf einem Schotterplatz übernachten dürfen. Wir dürfen.

Der gestrige Tag hat mit Regen aufgehört, der heutige fängt mit leichtem Regen an. Unser Wagen muss trotzdem gewaschen werden. Nebenan ist eine Tankstelle, die diese Möglichkeit bietet. Erst einmal volltanken (für 0,78€/ Ltr. Diesel)😊 😊 😊
Der Automat für die Waschanlage ist wohl defekt, denn Reinhard wäscht für 3$ den kpl. Wagen. Erst als er fertig ist, stellt sich auch das Wasser ab. 
Inzwischen lässt sich die Sonne in und wieder sehen und lässt den schneebedeckten Berggipfel des Mount Kimball aufleuchten. 
Delta Junction

Wir fahren eine Tankstelle mit Dumping-Station an, um Abwasser loszuwerden. Hier sehen wir eine geniale Waschanlage. So können die Wohnmobile auch von oben gereinigt werden. 
Am Visitor-Center besorgen wir uns ein paar Broschüren. Darunter sogar eine in Deutsch. 
Vor der Tür steht die Markierung für das Ende des Alaska Highways. 
Nur ein paar Meilen weiter zweigt vom Highway #2 eine Straße zum Quartz Lake ab. (Kein Schreibfehler). Plötzlich steht ein Elch am Straßenrand. Leider verschwindet er schneller im Wald, als ich ihn fotografieren kann. Ich halte so oft den Fotoapparat in der Hand, aber in diesem Moment hatte ich ihn in der Tasche. Schade! Zumindest haben wir unseren ersten Elch gesehen.

Nach tagelangem Fahren müssen wir uns dringend bewegen. Wir stellen das Wohnmobil gleich hier auf dem Campground ab und laufen zunächst einen kurzen Trail, dann am See entlang. Nach 2 Stunden reicht es erst einmal.
Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit Lesen unserer neuen Lektüren und planen die weitere Reise.

Mit schneebedeckten Bergen als Kulisse fahren wir weiter Richtung Norden
und machen einen Abstecher nach North Pole. So heißt ein kleiner Ort am Highway #2. Tatsächlich wird hierher die Post geliefert, die an den Weihnachtsmann gerichtet ist – und auch beantwortet. Die Laternen sind mit „Zuckerstangen“ verziert oder sehen gleich selbst aus wie Zuckerstangen. 
Fairbanks

Fairbanks ist eine der kältesten Städte der Welt. Im Winter werden Temperaturen von -50°C erreicht. 

Da wir seit längerem in keiner Stadt mehr waren, die alles bietet, was man braucht, fahren wir als erstes die Einkaufsstraße an. Großeinkauf bei Walmart und Bummel durch die umliegenden Geschäfte. Unter anderem ein Bauhaus, ein Outdoor-Ausstatter, Barnes & Noble und ein Mobilfunk-Anbieter. Damit verbringen wir 3 Stunden. 
Fairbanks wird unser nördlichstes Ziel in Alaska sein, denn wir haben vor längerer Zeit beschlossen, entweder den Dempster Hwy oder den Dalton Hwy, der nach Prudhoe Bay führt, zu fahren. Wir hatten uns für den Dempster Hwy entschieden.
Zur Übernachtung bleiben wir auf dem Walmart-Parkplatz. 

Nun wollen wir ein bisschen mehr von Fairbanks sehen. Dazu fahren wir zuerst zum Visitor-Center. Wir besorgen uns den Jahrespass für die Nationalparks für 80$ (für beide zusammen). Es ist lohnenswert, sich im Visitor-Center umzusehen. 
Vor dem Visitor-Center 
Wir lassen den Wagen stehen und gehen zu Fuß zum Ice-Museum. Da noch Zeit bis zur nächsten Vorstellung bleibt, sehen wir uns in der Umgebung um. 
Die Vorstellung beginnt. Wir sehen einen 20-minütigen Film mit ein paar eindrucksvollen Bildern.
Dann können wir uns die Skulpturen ansehen, die hier ausgestellt sind. Alle sind so angelegt, dass man sich darauf oder hineinsetzen und sich fotografieren lassen kann. Nein danke. Das hat sich für 15$ p./P. Eintritt nicht gelohnt. Wir sind enttäuscht. 
Wir gehen zurück zum Wohnmobil und fahren zum Pioneer Park. 
Der Eintritt ist frei, eine Karte gibt es kostenlos und wir bummeln durch den netten Park. Zuerst stößt man auf einen alten Eisenbahnwagon „Denali“
Gegenüber steht der Raddampfer „Tenana“.
Die Häuschen der „Gold Rush Town“ sind hübsch anzusehen. 
Am Chena River liegt die nächste Attraktion: Die Discovery, einem Raddampfer, mit dem Ausflüge angeboten werden. 
Unterwegs zu unserem nächsten Ziel sehen wir ein großes Einkaufscentrum. Da wir es dem Namen nach nicht kennen, wollen wir es uns näher ansehen. Neben Lebensmitteln und allen möglichen anderen Artikeln gibt es hier auch Markenkleidung. Wir erstehen 3 Jeans einer bekannten und beliebten Marke und zahlen für alle 3 zusammen 86€. Ein Schnäppchen gegenüber deutschen Preisen!

Unser letztes Ziel ist „Creamer’s Field“, eine „National Historic Site.“ 
Die riesige Wiese ist von Gänsen und Kranichen gut besucht.
Mehrere Trails stehen zur Auswahl. Wir suchen uns einen aus und sind begeistert. Der Wald wirkt fast mystisch.
Warum die Bäume so "verbogen" sind wird auf einer Tafel erläutert. Ich habe sie nur überflogen und weiß, dass dies im Frühjahr passiert, wenn die Sonne auf die noch vereisten Bäume scheint. Sieht irgendwie "unordentlich" aus. :-)

Für heute reicht es nun auch. Wir übernachten nochmal auf dem Walmart-Parkplatz.

10. Woche

Denali Nationalpark

Wir nähern uns den Bergen des Denali NP
Die Ferienzeit ist vorbei und wir bekommen problemlos einen Platz auf dem Campingplatz. Bevor wir dorthin fahren, wollen wir erst einen Trail laufen. Wir haben uns den Horseshoe-Trail ausgesucht, der zum Horseshoe Lake führt. 
Am See angekommen entdecken wir einen Biber. 
Der Trail führt um den See herum. 
Da war jemand fleißig: 
Der Trail führt vom See weg zum Nenana River 
Ganze Arbeit! 
Wir kehren zurück zum Wohnmobil und fahren zum Campingplatz.

An der Dumpingstation erzählt mir ein Ehepaar, dass sie einen Tag vor uns angekommen sind. Der Campingplatz war voll und sie mussten warten, bis ein Platz frei wurde. Dann hatten wir gestern wohl einfach Glück.

Heute wollen wir uns die Schlittenhunde ansehen. Angeblich muss man mit dem Shuttlebus dorthin fahren, aber wir fahren mit dem Wohnmobil und da wir früh dort sind, finden wir auch freie Parkplätze.
Die Huskies sind lieb und an Streicheleinheiten von 1000 Händen gewöhnt. 
Natürlich wird auch vorgeführt, wie schnell sie sind.
Von hier aus darf man mit dem eigenen Wagen noch 12 Meilen in den Park fahren. Den Rest des Parks kann man nur mit einem Bus besichtigen. Die kürzeste Tour dauert 3,3 Stunden (eine Strecke). Über 6 Stunden im Bus sitzen kommt nicht in Frage, aber die mögliche Strecke wollen wir befahren.
Den Mount McKinley bzw. Denali bekommt man auf dem Teilstück nicht zu sehen. 
wir verlassen den Parkway und fahren Richtung Süden weiter. Auf der Strecke sind mehrere Viewpoints. Dort hat man gute Sicht auf den Berg. Erst ist er von den Wolken kaum zu unterscheiden.
Dann rückt er besser ins Blickfeld
Und einen Gletscher bekommen wir auch geboten
Wir fahren noch ein Stück weiter und suchen uns einen ruhigen Stellplatz.
Am Abend kommen noch zwei weitere Camper, die hier ihr Nachtlager aufschlagen. 

Wir fahren nur ein kurzes Stück auf dem Hwy, dann biegen wir ab in die Fishhook Road. Unterwegs sehen wir mehrere Claims, in denen immer noch eifrig nach Gold gesucht wird.  
Die Straße wird zur Piste, die sich in Serpentinen auf den Hatcher Pass windet.
Einspurige Serpentinen, Piste, Regen, Nebel und alles gleichzeitig – wer braucht denn sowas? Das Panorama wäre sicherlich toll. 
Wir erreichen den Pass und kurz darauf die Einfahrt zum Independence Historical Park. Tja, heute ist leider alles geschlossen. Nur die Trails können wir wandern. 
Bei dem Wetter? Die Scheibenwischer laufen auf Hochtouren. Wir fahren weiter nach 

Anchorage

 und in dem Moment, in dem wir die Berge hinter uns lassen, haben wir besseres Wetter. 
Erst einmal – wie immer – ins Visitor Center. Stadtplan besorgen und ein paar Fragen klären. Dann laufen wir los. 
Viel gibt es nicht zu sehen. 
Wir laufen an der Meeresbucht entlang bis zu einer Fischtreppe. Die Lachse tummeln sich hier, vielleicht können sie sich nicht entscheiden, die Treppe zu nehmen. 
Zurück fahren wir mit dem netten kostenlosen Shuttle Bus 
Am Lake Hood, direkt am Airport gelegen, gibt es eine ganze Armada an Wasserflugzeugen. Die schauen wir uns noch an, dann haben wir für heute genug. 
Wir fahren zu Cabela’s auf den Parkplatz. Overnight Parking ist zwar verboten, wird aber geduldet.

Über den Seward Hwy #1 fahren wir an einer Meeresbucht entlang Richtung Portage. Es ist eine der schönsten Strecken, die wir bisher gefahren sind. Wir halten immer wieder an, um Fotos zu schießen. 
Und dann tauchen Belugas in der Bucht auf. Noch ein Grund mehr, immer wieder anzuhalten. 
Und ein sehr dunkler Wal. Ein Orca? Oder ein junger Beluga? 
Dazu haben wir noch Superwetter – ein toller Tag! 

Die ersten Gletscher tauchen auf. 
Es gibt einen kurzen Trail zum Byron Glacier. 
Weiter geht die Fahrt mit immer schönem Panorama
und stehen vor einem Tunnel. Nach Witthier kommt man nur durch einen einspurigen Tunnel. Alle halbe Stunde ist Wechsel der Durchfahrtrichtung. Wir warten 15 Minuten, dann dürfen wir fahren. 
Whittier

liegt am Prince William Sound, ein Teil des Gulf of Alaska.
Wir fahren zuerst zum Cruise-Anbieter, denn wir wollen morgen mit dem Schiff zu den Gletschern. Das ist schnell erledigt. Auf dem Campground, der aussieht, wie ein Schotterparkplatz – aber mit phantastischer Aussicht – stellen wir das Wohnmobil ab  
und laufen zu Fuß wieder in den Ort. 

In der Bucht wimmelt es nur so vor Fischen 
Auf dem Rückweg sehen wir, dass noch jemand festgestellt hat, dass es hier viele Fische gibt. 
Am Morgen sehen wir vom Campground aus, dass ein Kreuzfahrtschiff angelegt hat. Außerdem ist heute Samstag. Uns schwant nichts Gutes.
Wir „präparieren“ uns: Dicke Socken, Skiunterwäsche, Jeans, Poloshirt, darüber Fleece Pullover, darüber Anorak. Außerdem kommen warme Mützen in den Rucksack.
Dann fahren wir in den Ort und stellen unser Fahrzeug auf dem Parkplatz ab. Da wir noch Zeit haben, spazieren wir noch einmal durch Whittier.
Es wird Zeit, sich zum Check-in zu begeben. Gestern war es hier leer, heute steht eine lange Schlange von Menschen an. So etwas hatten wir befürchtet. Das Schiff ist bis auf den letzten Platz ausgebucht. Gut, dass wir unsere Tickets gestern schon besorgt haben.
Aber irgendwann haben alle eingecheckt und es geht los. Wir gehen auf das Oberdeck, schließlich wollen wir etwas sehen. 
Wir passieren die ersten Gletscher. 
An einem Wasserfall hält das Boot für kurze Zeit. 
Der nächste Gletscher 
Auf dem Wasser treiben Eisstücke
Eine andere Zunge des selben Gletschers 
Seine ganze Pracht sehen wir aber erst, als wir uns vom Ufer entfernen
Ziemlich durchgefroren kommen wir nach 3 ½ Stunden zurück. 
Der Tunnel ist gerade für diese Seite geöffnet. Wir nutzen die Gelegenheit und fahren hindurch. Nach weiteren 7km finden wir einen schönen Stellplatz. 
Es ist ca. 23.30 Uhr. Ein kratzendes Geräusch, etwas macht sich an unserem Wohnmobil zu schaffen. Ein Bär, ein Elch? Nein, wir sehen einen großen Vogel auf unserer Dachluke sitzen. Vermutlich eine Eule oder ein anderer Nachtvogel. Erkennen können wir das nicht, es ist stockdunkel. 


Die Bucht vor Anchorage hat leider gerade kein Wasser, damit gibt es auch heute kein Whalewatching. Über den Glenn Hwy # 1 geht es jetzt wieder Richtung Kanada. Das Wetter ist schön, die Bäume bekommen langsam eine herbstliche Färbung, Seen und Flüsse wechseln sich ab und im Hintergrund immer wieder schneebedeckte Berge.
Am Matanuska Glacier legen wir einen Zwischenstopp ein.
Einen 2. Halt machen wir am Eurekapass mit Blick auf den Nelchina Glacier.
In Glennallen fahren wir den dortigen Campingplatz an.

Heute ist Labourday, ein Feiertag in USA und Kanada. Wir haben wieder Traumwetter. Zunächst fahren wir bis Tok. Hier tanken wir noch einmal voll, da der Sprit viel preiswerter ist, als in Kanada. Wir erreichen nun wieder den Alaska Highway und fahren auf der Strecke, die wir auf dem Hinweg ausgelassen haben.
Unterwegs genießen wir den Anblick der Wrangell Mountains mit seinen schneebedeckten Bergen. Immerhin auch alle fast 5.000m hoch. 
Bei Beaver Creek verlassen wir mit einem weinenden Auge Alaska und passieren die kanadische Grenze. Diesmal dauert es gerade einmal 3 Minuten und wir sind zurück im Yukon.

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