Lübeck

Lübeck


Unser Plan war, heute auf einen Campingplatz zu fahren. Dort ist Anreise aber erst ab 12.00 Uhr - jetzt ist es gerade 9.00 Uhr. Und frei ist auch nichts. Da müssten wir noch einmal wieder kommen. Auf den campingeigenen Parkplatz dürfen wir - warum auch immer - auch nicht. Wir könnten ja auf einen Supermarkt-Parkplatz fahren, heißt es. Was ist hier nur los in Deutschland? Muss erst der Platz gefegt werden? In anderen Ländern steckt man das Geld in einen Umschlag, schreibt die Stellplatznummer drauf und wirft den Umschlag in eine vorgesehen Box. Und es funktioniert!


Dann eben nicht. Lübeck hat einen Stellplatz direkt an der Altstadt. (Es gibt sogar 2 Stellplätze wie wir feststellen). Einen davon fahren wir an und haben Glück, es sind jede Menge Plätze frei. Der Parkscheinautomat ist defekt - so ein Pech :-) Vor ca. 30 Jahren waren wir schon einmal exakt hier. Wohnmobilstellplätze gab es noch nicht, man konnte hier aber kostenlos parken. Wir waren damals das einzige Wohnmobil weit und breit.

Zunächst geht es am Wasser entlang - der Stadt-Trave.

Am nördlichen Burgtor beginnen wir mit unserer Stadterkundung. Es ist neben dem Holstentor das einzige erhaltene Burgtor von ehemals vier.


Die 1286 erbaute Heiligen-Geist-Kirche sollte man sich unbedingt auch von innen ansehen. Wir sollen unseren Impfstatus vorweisen, Reinhard hat aber sein Handy nicht dabei. So schaue ich mir die Räumlichkeit alleine an. In Betrieb ist die Kirche nicht mehr. Der Anbau ist das Heiligen-Geist-Hospital, eine der ältesten Sozialeinrichtungen der Welt.

Mehr als die St. Jakobi-Kirche interessiert uns der Platz davor. Da hatte jemand eine sehr nette Idee, aus Paletten Blumenkübel zu bauen, diese zu bepflanzen und mit netten Schildern zu versehen:

   *Bei dir blühe ich auf

   *Du bist der Urlaub in meinem Alltag

usw.

Das Buddenbrookhaus wird erstmals 1289 erwähnt. Es diente als Schauplatz für den Roman "Buddenbrooks".

Für mich persönlich ist eines der interessantesten Bauwerke das Rathaus. Man weiß gar nicht so genau, wo es anfängt und aufhört. Das ist nicht weiter verwunderlich, da es über 350 Jahre lang mehrere Bauphasen durch verschiedene Epochen erlebt hat.

Am Hang zu bauen ist sicherlich nicht einfach. Bei diesem Haus sieht das rechte untere Fenster schief aus, aber es ist gerade. Die Bordüre über der Tür dagegen hat auf der linken Seite tatsächlich einen Knick.

Der Dom lässt sich nicht fotografieren. Wenn man vor ihm steht, passt er nicht mehr aufs Bild und ist man weiter entfernt, stehen Häuser dazwischen. Wir ziehen weiter ins Malerviertel und sind von den hübschen Häusern und der Ruhe am Wasser begeistert. Eine Bank lädt uns zum Verweilen ein.

Der Rückweg führt uns am Wasser entlang zu den alten Salzspeichern, erbaut zwischen 1579 und 1745.

Schließlich erreichen wir das Wahrzeichen der Stadt - das Holstentor

Nach einer Kaffeepause gehen wir noch einmal kreuz und quer durch die Stadt und stellen fest, dass sich manchmal auch ein Blick nach oben lohnt.

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