Kutna Hora


Wir verabschieden uns mit einem weinenden Auge von dieser herrlichen Natur und fahren ca. 130 km nach Kutna Hora. Nachdem wir die Serpentinen wieder passiert haben, geht es zügig voran.

Bis gestern lagen die Temperaturen bei ca. 23°C, was sehr angenehm war. Heute liegen sie bei über 30°C. Wir kommen in Kutna Hora an und wollen gar nicht raus in die Sonne. Aber wir raffen uns auf, cremen uns gut ein, Käppi auf den Kopf und los.

Im Zentrum stoßen wir als erstes auf die Pestsäule, 1713-1715.

Es liegt alles dicht beieinander. Die St. John of Nepomuk Kirche und gleich daneben der Steinerne Brunnen, 1495 erbaut. Dieser diente einst als Wasserreservoire.

Die jüdische Synagoge, erb. 1902

Gegenüber steht das bereits im 17. Jahrhundert erbaute Jesuitenkolleg.

Nach links hat man eine tolle Aussicht.

Und schon stehen wir vor dem Dom St. Barbara. Bauzeit von 1388 - 1905. Die lange Bauzeit erklärt sich mit einem zwischenzeitlichen Krieg und mit Geldmangel. Die Fertigstellung hat sich aber gelohnt, es ist ein prachtvoller Bau geworden!

Eigentlich wollten wir den Dom auch von innen besichtigen, aber knapp 11,-€ pro Person finden wir dann doch unverschämt.

So begnügen wir uns mit einer Runde um den Dom.

Hinter dem Dom stehen Bänke im Schatten und wir nutzen sie für eine längere Zeit.

Vor dem Dom steht eine Säule. Wenn man einen Knopf drückt versprüht sie feines Wasser, fast wie Nebel. Das ist erfrischend und sollte in allen Städten aufgestellt werden.

In einer der Gassen stoßen wir auf das "Printing House Museum".

Wir gönnen uns noch ein leckeres Eis, dann schleppen wir uns durch die Hitze zurück zum Wohnmobil. Wir haben uns nicht alles angeschaut, aber bei der Hitze zählt jeder Schritt doppelt.


In der Nacht regnet es heftig und kühlt damit die Temperatur auf 16°C runter. Der nächste Tag liegt um die 18°C, was wir als angenehm empfinden - es ist ja schließlich kein Badeurlaub :-)


Budweis


Wir haben unsere Ziele zusammenstreichen müssen, da wir zeitlich nicht alles schaffen. Deshalb legen wir auch heute eine größere Strecke zurück bis Budweis. Bevor wir den Campingplatz ansteuern, fahren wir zu Globus, einem großen Supermarkt, der so ziemlich alles anbietet. Neben Fisch- und Fleischtheke gibt es auch eine Käsetheke und eine mit frischen Salaten. Wir decken uns mit Lebensmitteln ein und fahren dann zum nahe gelegenen Campingplatz, der direkt an der Moldau liegt.

Wir erhalten einen Logenplatz mit Blick auf die Moldau und Schleuse und Wehr.

Reinhard schlägt vor, 2 Tage zu bleiben. Da der Tag schon fortgeschritten ist, fahren wir heute nicht mehr in die Stadt, sondern mit den Rädern in die andere Richtung zu Schloss Frauenberg. Der Weg lässt sich wunderbar fahren. Wir erreichen eine gigantische Sportanlage mit großem Golfplatz, Baseballplatz, Kletterpark und vielem mehr.

Dann kommt auch das Schloss in unser Blickfeld. Es ist hübsch.

Wir finden nicht auf anhieb den Weg nach oben, wollen es aber ehrlich gesagt auch gar nicht. Wir kehren um und schauen direkt am Campingplatz einigen Soldaten bei ihrer sportlichen Aktivität zu. Und zwar kann man hier ein Stück weit Rafting betreiben. Der Kanal ist künstlich angelegt und wird aus dem Wasser der Moldau abgezweigt. Mit Schleusen wird die Stärke der Strömung gesteuert.


Mit den Rädern fahren wir - wieder auf einem Fahrradweg an der Moldau entlang - ins Zentrum der Stadt und erreichen zuerst den Rabensteiner Turm aus dem 14. Jh.

Der / die Vitava umfließt den Stadtkern. Wir binden unsere Drahtesel hier gut an, damit sie nicht weglaufen und gehen zu Fuß weiter am Wasser entlang.

Überall stehen Bänke zum ausruhen und entspannen. Wir biegen über die Brücke ab und begeben uns zum Marktplatz. Hier steht das schöne Rathaus mit Drachenköpfen als Wasserspeier.

Auch der Rest des Platzes ist interessant. In der Mitte befindet sich der Samsonbrunnen, 1721-1726. Er diente früher als Versorgung der Bürger.

Ringsum stehen hübsche Laubenhäuser, das Mallnerhaus, welches direkt ins Auge springt und der Schwarze Turm, der bestiegen werden kann. Auf einem der Bilder ist ein Wasserzerstäuber zur Abkühlung zu sehen.

Wir bummeln noch ein wenig durch die Arkaden und schmale Gassen.

Pilsen

Obwohl wir 140km fahren müssen, geht es heute zügig voran. Wir fahren auf immer der selben Bundesstraße (oder wie auch immer das hier heißt). Das führt uns zwar durch viele kleine Ortschaften, aber wir kommen gut voran und erreichen früh den Campingplatz in Pilsen.

Nur kurz vor dem Ziel werden wir ausgebremst. Die Straße ist gesperrt, geradeaus geht also nicht, nach links abbiegen können wir nicht, da über 3,5t verboten und zurück eigentlich auch nicht, da es eine Einbahnstraße ist. Was sollen wir tun? Auf den nächsten Kran warten, der uns hier raushebt? Also müssen wir uns über eines der Verbote hinwegsetzen. Klappt auch gut und wir werden nicht erwischt.


Der Campingplatz liegt ca. 4,5 km außerhalb, so dass wir wiederum mit den Rädern ins Zentrum fahren. Zum größten Teil geht es über Fahrradwege.

Wir erreichen den Marktplatz und haben damit so ziemlich alle Sehenswürdigkeiten um uns herum.



Die Pestsäule und das Rathaus aus dem 16. Jahrhundert.

Auch viele andere Häuser am Platz sind sehenswert.

Mitten auf dem Platz präsentiert sich der Dom, 13, Jh.

Wir verlassen den Platz und laufen ein paar Straßen weiter zur drittgrößten Synagoge der Welt.

Linkerhand sehen wir das Theater.

Durch einen Park laufen wir zurück zu unseren Rädern und begeben uns auf den Rückweg.


Heute wird es einfach. Wir brauchen nur durch Pilsen Richtung Autobahn Nürnberg zu fahren und dann irgendwann auf eine Bundesstraße (oder wie das hier heißt) zu wechseln.

Die Beschilderung zur Autobahn ist so gut, dass wir eigentlich kein Navi brauchen. Bis wir in einen Kreisverkehr fahren, der zwar ca. 5 Abfahrten hat, die aber alle gesperrt sind. Die einzige freie Richtung ist die, aus der wir gekommen sind. Scherzkekse!

Wir fahren zunächst in eine Nebenstraße um auf dem Navi nach einer Alternative zu suchen. Das ist allerdings schwierig. Also fahren wir erst einmal in die Richtung, aus der wir gekommen sind und finden dann auch Umleitungsschilder. Diese führen uns zur Autobahn und wir sind auf dem richtigen Weg.


Marienbad


Bei Marienbad hatten wir uns einen Campingplatz ausgesucht, der aber leider ausgebucht ist. Wir erhalten aber eine Adresse von einem anderen Platz. Dort können wir uns einen Platz aussuchen und später in der Gaststätte bezahlen.

Wir machen die Räder bereit. Es sind ja nur 4,5 km ins Zentrum. Aber was für welche! Es geht steil bergauf und die Straße nimmt kein Ende. Zudem ist sie stark befahren. Nicht schön!

Aber wir erreichen den Kurbereich unbeschadet (mit Pause zwischendurch).

Sehr gepflegt, sehr aufgeräumt und überall Bänke, die zum Pausieren einladen.

Dieses Hotel sieht aus wie ein kleines Schloss.

Plötzlich hören wir Musik. In die Richtung können wir jedoch nicht, weil Treppen nach oben führen und wir unsere Räder noch mit uns führen. Stattdessen gehen wir weiter geradeaus und erreichen die Hauptkolonade.

Auf dem Platz vor der Kolonade befindet sich die Singende Fontäne". Von hier kam die Musik, die zur vollen Stunde ertönt.

Daran schließt sich ein hübsch angelegter Platz an. Hier lässt es sich gut eine Weile aushalten.

Die Quellen müssen wir natürlich auch noch sehen.

Reinhard probiert das Wasser. Er verzieht aber das Gesicht, dass ich von einer Kostprobe absehe.


Auf dem Rückweg, den das Navi diesmal netterweise durch Parks führt, geht nun meist bergab.

Da wir in Tschechien nicht ein einziges Mal essen gegangen sind, planen wir dies für heute ein. Die letzte Gelegenheit tschechische Küche zu probieren.

Da zum Campingplatz auch ein Restaurant gehört, bietet sixh das an. Aber der Platzbetreiber ist heute ganz alleine und deshalb stehen nur zwei Gerichte zur Auswahl. Nudeln mit Hähnchenfleisch und Pilzen oder Wiener Schnitzel. Also typisch tschechisch :-)

Aber es schmeckt ausgezeichnet und ist preiswert.


Wir müssen noch die letzte Tankstelle vor der Grenze ansteuern, um die Go-Box loszuwerden. Sie zeigt immer noch grünes Licht, obwohl wir sicherlich mehr als 200 km Mautstraßen gefahren sind.

Wir erreichen die Tankstelle und reihen uns in die, bis auf die Autobahn reichende, wartende LKW-Schlange ein. Und stehen und stehen...

Dann sehen wir einen Transporter, der an den LKWs vorbei auf den Parkplatz fährt. Bis zu dem Moment wussten wir nicht, ob das möglich ist und trauten uns auch nicht vorzufahren. Wenn wir nicht dort reingekommen wären, hätten wir weiter bis zur Grenze fahren müssen und die Box immer noch gehabt.

Aber da wir jetzt sehen, dass es möglich ist, fahren wir hinterher und geben die Box ab. Geld gibt es natürlich keins zurück. Das könnte man irgendwie beantragen. Mal sehen, vielleicht von zu Hause aus. Hilfreich wäre geschultes Personal oder Bezahlung im Nachhinein.


Wir fahren einen kleinen Umweg und Besuchen Freunde in Bayern, die wir in Guatemala kennen gelernt hatten. Wir waren immer im Kontakt geblieben und nun bietet sich ein Besuch an.

Die beiden bestücken den Grill, dass ich frage, ob die Nachbarn auch noch alle kommen. :-) Wir verbringen einen wunderbaren Abend im Garten bis spät in die Nacht. (Oder früh am Morgen - je nachdem, wie man es sieht).


Wir verabschieden uns von Johanna und Klaus und machen uns auf den Heimweg. In Aschaffenburg steuern wir abermals den Stellplatz an. Den Rest fahren wir morgen.


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