Dimaro / Walensee

Dimaro /Walensee

Da die Berge noch nicht hoch genug waren ging es weiter nach Dimaro. (Brentagebirge). Hier fanden wir auf Anhieb einen Campingplatz. Allerdings nur mit viel Glück, da auch erst einmal nach einer Reservierung gefragt wurde. Nun, ein Plätzchen (oder auch 2 oder 3) waren noch frei.

Von den Sanitären Anlagen war ich mehr als angenehm überrascht. Jede Toilette war ein kleiner Raum mit Waschgelegenheit und pikobello sauber. Auch die Spülräume waren immer auf Hochglanz.
Was konnte man hier unternehmen? Rafting! Klar, machen wir mit!

Wir besorgten uns die Tickets und fanden uns pünktlich am Rafting-Center ein. Outfit: Jeans, T-Shirt, darunter Badezeug. Außerdem waren feste Schuhe verlangt. (Sandalen gehen auch, aber sie müssen fest am Fuß sitzen).

Dann musste man sich eine Kluft ausleihen. Bestehend aus etwas ähnlichem wie einen Taucheranzug, allerdings viel dicker, Jacke, die am Hals und an den Armen fest verschlossen werden konnte. Darüber eine Rettungsweste und zu guter Letzt ein Helm.

Es war eine Tortur sich in diesen Anzug zu quälen. Als ich ihn anhatte, glaubte ich nicht daran, ihn jemals wieder auszubekommen. Auch die Weste musste so eng anliegen, dass bei jedem Atemzug nur noch die Hälfte an Sauerstoff zu sich genommen wurde. Uff!

Doch bis dahin noch frohen Mutes hörten wir dann der Einweisung zu. Zum 1. Mal vernahm ich, dass man nicht in, sondern auf dem Schlauchboot sitzt. (auf der Kante). Und jeder musste paddeln - ohne Ausnahme.

Ich Idiot, warum hatte ich mich nur darauf eingelassen?

Mit einem kleinen Bus ging es zum Startpunkt. Die Gruppen wurden eingeteilt. In den Booten sitzen mindestens 4, maximal 7 Personen und ein "Führer". Zu unserem Glück (was sich später als Pech herausstellte) bekamen wir 4 und einem "Führer" ein Boot für uns. Wir trugen es die kurze Strecke zum Wasser und nahmen Platz. Die Füße wurden in eine Halterung, die auf dem Bootsboden befestigt ist, gesteckt.

Es war eigenartig. In dem Moment, als ich auf dem Boot saß, ging es mir wieder gut. Ich fühlte mich absolut sicher.

Nach einem kleinen Stück Wegstrecke trafen sich alle Schlauchboote an einer kleinen Sandbank im Fluss. Dort "durfte" sich jeder einmal ins Wasser werfen und ein Stück vom Fluss tragen lassen. Immer schön mit den Füßen voran - wegen der Felsen.

Danach ging es wieder mit dem Boot weiter. Es war unbeschreiblich schön. Je weiter wir fuhren umso mehr hofften wir auf Stromschnellen, da es uns gar nicht heftig genug werden konnte. Die kamen dann auch.

Nach 1 1/2 Stunden (viel zu schnell) war die Fahrt zu ende.

Und nun bedauerten wir, nur zu 4 in dem Boot gesessen zu haben. Wir mussten es aus dem Wasser wuchten und dann einen kleinen aber steilen Weg hochtragen. Es handelte sich hier nicht um ein Schlauchbötchen, sondern um eines mit den Ausmaßen von einem Green-Peace-Boot. Gefühlte 300kg!!! (Ich hatte allerdings unsere Jungs im Verdacht, dass sie beim Tragen fuschten und Reinhard und ich die ganze Last alleine trugen). Am Bus angekommen waren wir völlig fertig aber glücklich.

Die Rafting-Tour war streckenweise anstrengend, aber immer mit kurzen Erholungspausen, wenn der Fluss ruhiger wurde.

Das Rafting-Center bietet außerdem die gleiche Tour mit Kanus und Kajak an (nur für Profis) und als Hydrospeed. Außerdem noch Canyoning und weitere Aktivitäten.
Weitere Infos zum Raftin-Center gibt es auf der Website.


Wir genossen noch einmal die schöne Landschaft mit einem Spaziergang am Fluss.
Die Berge waren immer noch nicht hoch genug, es sollte noch höher gehen und möglichst nicht auf Hauptstraßen! Ich suchte Serpentinenstraßen heraus (was in Italiens Bergen nicht allzu schwer war) und auf ging's.

Auf fast 2.400m Höhe hatten wir den Pass erreicht. Mit dem ersten Schnee (Resten) wurde es ziemlich frisch.
Kurz vor dem zweiten Pass braute sich am Himmel etwas zusammen.
Wir hatten Glück und kamen an dem aufziehenden Gewitter vorbei. Kurz vor dem Pass (abermals 2.400m) entdeckten wir eine Quelle. Unsere Jungs hatten Bewegungsdrang und machten sich auf, die Quelle zu erkunden. Sie hatten sich jedoch mit dem Weg "ein bisschen" verschätzt. Aber Ehrgeiz und Ausdauer brachten sie schließlich ans Ziel
So langsam wurde es Zeit, die Berge zu verlassen und einen Campingplatz für die Nacht zu suchen.

Wir fuhren noch bis zum Walensee in der Schweiz. Über Basel traten wir am nächsten Tag die Heimreise an.
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